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Dornel, Louis-Antoine (1685-1765): Ostinato - Acht Chaconnen und eine Passacaille

Artikel-Nr.: 5011
29,50


Acht Chaconnen und eine Passacaille
Sechs für zwei Dessus und B.c., zwei für ein Dessus und B.c. und eine für drei Dessus

"Pour les Flutes, Violons, Haitbois, etc"

___________________________________________

Louis-Antoine Dornel wurde um 1685 in Paris geboren und verstarb auch dort 1765. Sein Leben wird nur punktuell durch wenige vorhandene Belege ausgeleuchtet.

Er war wohl Schüler eines Organisten namens Chauvet, denn er widmet ihm seine Sonates en Trio (op. 3, 1713). In diesem Druck, sowie in seinem op. 1 (Livre de Symphonies, 1709), bezeichnet er sich als Organiste de S.te M. Magdaleine en la Cité (Paris). Er war dort ab 1706 tätig und hatte sich dort gegen den Mitbewerber Jean-Philippe Rameau durchgesetzt. 1716 wurde er Stellvertreter des Organisten André Raison an der Abtei Sainte-Geneviève, nach dessen Tod 1719 übernahm er diese Stelle. 1725 wurde er zum Musikmeister der Académie française ernannt, dieses Amt hatte er bis 1742 inne.

In seiner Zeit an der Académie française sind wohl etliche Werke entstanden, Motetten und Kantaten (Auftragskompositionen der Académie française), die aber sämtlich verschollen sind.

Überliefert sind dennoch zahlreiche Drucke von Instrumentalmusik (Violine, Traversflöte), Sonaten und Suiten mit ein bis drei Oberstimmen, weltliche Kantaten und Werke für Cembalo und Orgel. Er verfasste auch theoretische Werke, in denen er vor „übertriebenen Tonarten“ warnte: Für ihn sei bei Es-Dur bereits Schluss, Fis-Dur oder b-Moll würde er nie verwenden.

Ein wesentlicher Anteil seiner Instrumental-Drucke besteht aus sogenannten Simphonies en trio:
Livre des simphonies. Contenant six suittes en trio pour les flûtes, violons, hautbois, &c. avec une sonate en quatuor. Paris, 1709
Sonates en trio pour les flûtes allemandes violons, hautbois, &c. opus 3. Paris,1713
Concerts de simphonies, IIIeme livre, contenant six concerts en trio pour les flûtes, violons, haubois &c., deux en duo avec un autre à trois dessus sans basse, Paris, 1723

Für ein Instrument gibt es folgendes:
Sonates à violon seul et suites pour la flûte traversière avec la basse, opus 2. Paris, 1711

Es handelt sich um eine Abfolge von Sätzen unterschiedlicher Anzahl, die zu
Suite, Sonate oder Concert gruppiert sind, wobei der Unterschied zwischen diesen Gattungen nicht klar erkenntlich ist. Immer beginnend mit einem Prelude oder einer Ouverture folgen dann Tänze wie Air, Caprice, Allemande, Sarabande, Gigue, Menuet. Chaconne oder Passacaille sind häufig die längsten und als Schlusssatz wichtigsten Sätze. Bei beiden ist der Ostinato-Bass entscheidend, also eine sich immer wiederholende Abfolge von Basstönen. Zum Unterschied zwischen Chaconne und Passacaille schreibt Johann Walther in seinem Musikalischen Lexikon (Leipzig 1732):

Passacaglia oder Passagaglio [ital.], Passacaille [gall.], ist eigentlich eine Chaconne. Der ganze Unterschied besteht darinn, daß sie ordinairement langsamer als die Chaconne gehet, die Melodie mattherziger (zärtlicher), und die Expression nicht so lebhaft ist; und eben deswegen werden die Passecaillen fast allezeit in den Modis minoribus, d. i. in solchen Tönen gesetzt, die eine weiche Terz haben.

Beide gibt es in unendlich vielen Formen und sie kamen sehr bald in allen Ländern in Mode. Eine französische Oper war irgendwann ohne eine Chaconne nicht mehr denkbar, eine solche konnte bei Lully (Armide) auch schon einmal 25 Minuten dauern.

In den vier hier benutzten Drucken (s.O.), kommen neun von ihnen vor, die ich hier zusammengefasst habe. Die meisten in der klassischen Triosonatenbesetzung, zwei Dessus und Basse, eine mit drei Dessus und zwei nur mit einer Oberstimme.

Dornel schreibt die Oberstimmen Traversen, Violinen oder Oboen zu, aber es ist die ganze Palette von Sopran-Instrumenten denkbar. Auch choristische Besetzung und Seul- und Tous-Instrumentierung wie z.B. bei den Balets de Village en Trio von Boismortier sind möglich.
(Balets de Village en Trio erschienen bei der edition baroque und unter eba5047 und eba5048)

Olaf Tetampel, Bremen im Frühjahr 2020

 

I. Chaconne.
aus: Livre de Simphonies (1709), II.
e Suite
 

II. Passacaille.
aus: Livre de Simphonies (1709), III.
e Suite
 

III. Chaconne.
aus: Livre de Simphonies (1709), IV.
e Suite
 

IV. Chaconne.
aus: Livre de Simphonies (1709), V.
e Suite
 

V. Chaconne gracieuse.
aus: Sonates en Trio (1713) op. 3, Sonate III.
e
 

VI. Chaconne.
aus: Concerts de Simphonies (1723) III.
eme Livre, Premier Concert
 

VII. Chaconne. (pour trois Dessus)
aus: Sonates en Trio (1713) op. 3, Sonate VII.
e
 

VIII. Chaconne. (a Violin Seul)
aus: Sonates ... (1711) op. 2, Sonate IV.e La Forcroy

 

IX. Chaconne. (a Flûte Traversiere)
aus: Sonates ... (1711) op. 2, Premiere Suite

 

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Barsanti, Francesco (1690-1772): A Collection of old Scots Tunes für ein Sopraninstrument und B.c.

Artikel-Nr.: 5019
14,90


Francesco Barsanti wurde 1690 in Lucca geboren und studierte bis zu seinem 24ten Lebensjahr in Padua Jura. Dann wandte er sich mehr der Musik zu und ging 1714 zusammen mit Francesco Geminiani nach London, wo er in Opernorchestern als Oboist und Blockflötist angestellt wurde. 1735 verließ er London in Richtung Edinburgh und bekam einen Posten an der „Edinburgh Musical Society“. Die finanziellen Verhältnisse der Society waren alles andere als hervorragend und so wurde 1740 der Verdienst von Barsanti halbiert und auch nach mehreren Anfragen von ihm nicht wieder erhöht. Nach 1743 ging er (jetzt mit Frau und Kind) zurück nach London, wo er allerdings nicht mehr das Ansehen wie vorher hatte. Er bekam einen Posten als Violinist und Bratschist im Opernorchester von Georg Friedrich Händel, was einer besonderen Ehre gleichkam (Namen wie Giuseppe Sammartini und William Babell waren dort ebenso zu verzeichnen). Beim Debut seiner Tochter Jane (genannt Jenny) 1772 an Covent Garden (sie wurde in der Zwischenzeit Sängerin und Schauspielerin) erlitt er einen Schlaganfall und starb einige Zeit später. Das genaue Todesjahr schwankt je nach Quelle zwischen 1770 und 1775, die meisten legen sich aber auf 1772 fest.

Barsanti ist vor allem für sein op.1 bekannt (6 Sonate a Flauto o Violino, con Basso per Violone o Cembalo, London, 1724), welches auch heute noch hochgeschätzt wird. Sonaten für ein bis zwei Ober­stimmen, Concerti grossi und einige geistliche Motetten schlossen sich an.

Im Jahre 1742 (am Schluss seiner schottischen Zeit) veröffentlichte er etwas gänzlich anderes: eine Sammlung von schottischen Melodien, denen er einen General-Bass hinzugefügt hatte (A Collection of old Scots Tunes, With the Bass for Violoncello or Harpsichord). Er widmete sie „Lady Erskine“, die ihn in seiner schottischen Zeit unterstützte.

Er war damit in guter Gesellschaft mit anderen Komponisten, die etwa zur selben Zeit solche Sammlungen herausbrachten, darunter:

Antonio Munro (A Collection of the Best Scots Tunes, 1732)
William McGibbon (A Collection of Scots Tunes, 4 Bücher 1742-46)
James Oswald (A Curious Collection of Scots Tunes, 2 Bücher 1740, 43)

Schottische Melodien mit einem Bass zu versehen und so der „klassischen“ Kunstmusik zuzuführen war offenbar in Mode gekommen. Dieser Trend hielt bis weit in das 19. Jahrhundert an, denn nach Barsanti schrieben auch Komponisten wie Haydn und Beethoven noch „Schottische“ Musik.

Barsanti schreibt in seinem Vorwort:

Preface

Having discovered, in several ancient Scots Tunes, an Elegance and Variety of Harmony equal to the Compositions of the most celebrated Masters of those Times; at the Desire of several Gentlemen of Taste, I applied myself to do Justice to those ancient Compositions, by a proper and natural Bass to each Tune, with the strictest regard to the Tune itself, and without any Alteration of the Tune to accommodate it to the Bass. As I flatter myself that this Attempt to revive the Taste of our Ancestors will not be disagreeable, I have submittetd the same to the Judgement of the Publick, that, in case this should have the good Fortune to please, I may be encouraged to further Attemps of the same kind.

Er betont also ausdrücklich, die eigentlichen Melodien nicht geändert, sondern nur einen richtigen und natürlichen Bass hinzugefügt zu haben.

Die Schwierigkeiten in einem solchen Unterfangen liegen auf der Hand: Die Volksmusik Schottlands folgt dem pentatonischen System, das sich nur mühsam in das ansonsten in Europa gebräuchliche Dur-Moll-System zwängen lässt. Barsanti gelingt es jedoch tatsächlich seine Bässe einigermaßen unge­zwungen zu schreiben. Die Harmonien, die er zur Melodie findet, wirken immer ganz natürlich und er wird so seinem Anspruch gerecht, dass dieses Vorhaben „dem Geschmack der Ahnen nicht zuwider sein dürfte“.

Um die speziellen Verzierungszeichen zu erklären, sind die Rules for Graces aus The Harpsichord Master (1697) von Henry Purcell hinzugefügt.

Olaf Tetampel und Jörg Jacobi, im August 2021

 


      Inhalt

1. Dummbarton's Drums 
2. Kat Oggie 
3. Ettrick Banks 
4. Lochaber 
5. The lass of Pealie's mill 
6. The Highland Laddie 
7. Busk ye brisk ye my bonny bride 
8. The last time I came o'er the moor 
9. Corn riggs are bonny 
10. Waly Waly 
11. Johnnie Faa 
12. Lord Aboyne's welcome o 
      
Cumbernauld house 
13. The Bush aboon Traquair 
14. To danton me 
15. The Birds of Envermay 

16. Fife and all the Lands about it 
17. Peggy I must love thee 
18. Logan water 
19. Pinkie House 
20. The Sutours of Selkirk 
21. Cromlet's Lilt 
22. Bonny Jean 
23. Thro' the Wood Laddie 
24. Clout the Caldron 
25. O dear Mother, what shall I do 
26. Broom of Cowden knows. 
27. Where Helen lies. 
28. The bonny Earl of Murray 
29. Gilderoy 
30. The Mill Mill-O 

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Boismotier, Joseph Bodin de (1689-1755): V Sonates en Trio op. 37 Pour un Deßus & deux Baßes

Artikel-Nr.: 5008
24,50


Trios für die Besetzung:

Oboe, Fagott und Basso continuo,
Violine, Violoncello und Basso continuo,
Traversflöte, Viola da gamba und Basso continuo
(oder anderes passende Besetzungen)

_____________________________________________

Boismortier hat etliche Stücke (Sonates, Pieces, Suites etc.) für drei Instrumente geschrieben, in der Regel für zwei Ober­stimmen (Violons, Flute traversiere, Flute à bec, Hautbois, Musettes, Vièles oder einfach nur Dessus) und einen Basso continuo, also für ein harmoniefähiges Instrument (wie Laute, Cembalo, Harfe etc.), welches gewöhnlich durch ein Bassinstrument verstärkt wird.
Bei den vorliegenden V Sonates en Trio gibt es noch den Zusatz pour un Deßus & deux Baßes. Da Boismortier eine Zufallsbesetzung (etwa Traverse und 2 Fagotte) ausschließen will, gibt er drei mögliche Kombi­nationen an:

Ces Sonates peuvent s’executer
sur un Hautbois, un Basson, et la Basse,
sur un Violon, un Violoncelle, et la Basse,
ou sur une Flute travers.re une Viole, et la Basse.
Also die Besetzung: Oboe, Fagott und Basso continuo - Violine, Violoncello und Basso continuo oder Travers­flöte, Viola da gamba und Basso continuo. Das Basso continuo Stimmbuch ist zwar mit Organo überschrieben, aber das Harmonieinstrument sollte sich der Klanglichkeit anpassen, aber weitere Trio-Kombinationen sind bestimmt auch noch denkbar. Die beiden Bässe überschneiden sich fast nie, in den seltenen Fällen, wo z.B. der erste Bass eine Terz unter den zweiten Bass geht, taucht auch die 6 als Bezifferung auf. Der erste Bass ist auch nie nur eine „Variante“ des zweiten Basses, sondern immer selbständig geführt, was dafür spricht, immer zwei melodieführende Bässe einzu­setzen.
Ich habe für die beiden Basstimmen ausschließlich den Bassschlüssel verwendet (so wie Boismortier auch) um die Stimme für alle Bassinstrumente lesbar zu machen.
Das Original besteht aus drei Stimmbüchern: Oboe, Violino o Flauto – Basso Io. - Organo. Darin findet sich auch das Notenmaterial für das auf der Titelseite ebenso angekündigte Concerto a cinq Parties pour une Flute, un Violon, un Hautbois, & la Baße. (herausgegeben von der edition baroque unter eba5010)

Olaf Tetampel, Bremen im August 2021

_________________________________________________

Sonata I.a

1.1 Allegro - 1.2 Adagio - 1.3 Allegro 

Sonata II.a

2.1 Allegro - 2.2 Adagio - 2.3 Allegro 

Sonata III.a

3.1 Allegro - 3.2 Largo - 3.3 Allegro 

Sonata IV.a

4.1 Allegro - 4.2 Adagio - 4.3 Allegro 

Sonata V.a

5.1 Vivace - 5.2 Largo - 5.3 Allegro 

 

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