Band 2: Sonate 3 und 4 für Viola da gamba und Basso continuo (UT ohne Aussetzung des B.c.)
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Jean-Baptiste Cappus
Über den Dijoner Musiker Jean-Baptiste Cappus ist nur sehr wenig überliefert. Die einzigen Belege über sein Leben sind eng mit dem öffentlichen Leben in Dijon verknüpft. Dijon wuchs im 18ten Jahrhundert zu einer Hauptstadt heran und Theatergruppen kamen in großer Zahl in die Stadt. Um ihnen Spielstätten zu bieten, kaufte die Stadt das Hôtel des Barres und gestaltete es zu einem öffentlichen Theatersaal um. Claude Rameau (der jüngere Bruder von Jean-Philipp) bewarb sich bereits 1726 um die Pacht dieses Saals. Er wird jedoch erst im Jahre 1734 bis zu seinem Tode im Jahre 1751 an den Dijoner Musiker Jean-Baptiste Cappus verpachtet. Es wurde die Académie de musique gegründet, die bis 1738 bestand. Bei den Aufführungen leitete Cappus das Orchester und Rameau saß am Cembalo. Die Stadt war voller wohlhabender Musikliebhaber, die Berufsmusikern Lohn und Brot gaben, sie aber auch als Lehrer in Anspruch nahmen. Claude Rameau eröffnete daher 1724 mit Geldmitteln der Stadt eine Musikschule. Die Stadt subventionierte allerorten, unter anderem gab sie den Musikern Claude Rameau und Jean-Baptiste Cappus eine Rente.
Außer diesen beiden Erwähnungen (Pacht und Rente) sind als andere Bausteine zu seiner Biographie nur einige seiner Kompositionen zu erwähnen:
1700 Pastorale héroique, 1728 Le Retour de Zéphyre, 1729 Te Deum, 1730, 1733 zwei Bücher Suiten für Viola da gamba mit Basso continuo, 1730 Les Plaisirs de l'hiver , 1732 zwei Sammlungen mit Airs und die Kantate Sémélé ou la Naissance de Bacchus (1732). Vieles davon ist verloren, nur ein paar Textbücher, die Kantate Sémélé und das erste Gambenbuch sind erhalten.
Das Premier Livre de Pieces de violle et la Basse-continüe besteht aus zwei Stimmbüchern und liegt als Unikat in der Bibliothèque Nationale de France (Département Musique, VM7-6286). Die Suiten sind nicht gekennzeichnet, aber die Struktur und die beteiligten Tonarten (G-Dur, d-Moll, D-Dur und a-Moll) lassen klar vier zusammenhängende Suiten erkennen. Einige Sätze haben die Zueignung a deux Violles, was eine zweite Gambenstimme fordern könnte, aber es sind fast immer Musettesätze, bei denen klar ersichtlich ist, was die zweite Gamben-Stimme in der Basse continüe-Stimme ist.
Band 2:
Troisième Suite
3.1. Fantaisie.
3.2. Allemande La Mignone.
3.3. La Manon. Gavotte. Gracieusement.
3.4. La Voiline. Sarabande.
3.5. Premier Menuet.
3.6. Seconde Menuet.
3.7. La Gracieuse.
3.8. La Bourguignotte Viel a deux Violles.
3.9. La Pierette. Rondeau. Gay.
Quatrieme Suite
4.1. Fantaisie.
4.2. Allemande.
4.3. La Chonchon. Sarabande.
4.4. Premier Menuet.
4.5. Seconde Menuet.
4.6. La Bierre. Gavotte.
4.7. Premier Musette a deux Violles.
4.8. 2.e Musette a deux Violles.
4.9. Le Suedoise Gigue.
4.10. La Florine. Gavotte.
4.11. Premier Menuet.
4.12. Seconde Menuet.
4.13. La Mongey. Rondeau.