Zwei Concerti in c-Moll und D-Dur über Bibelstellen
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Johann Nicolaus Tischer (1707–1774) gehört zu jenen Komponisten des ausgehenden 18. Jahrhunderts, die zu ihren Lebzeiten hohes Ansehen genossen und doch recht bald wieder in Vergessenheit gerieten. Dies liegt hauptsächlich in einem grundsätzlichen Wandel des Geschmacks gegründet, der die nur scheinbar simpel anmutenden Stücke als inhaltlos, unkontrapunktisch und banal abtat. Dabei ist das Gegenteil der Fall! Tischer gelingt es in seinen beiden geistlichen Clavierkonzerten (die als Paar gedacht sind) auf wunderbare Weise Verse aus der Bibel in Klanggemälde umzuwandeln, die keine Programmmusik sind, sondern impressionistische Ideen oder klanggewordener Zustand. Mit einer Aufführungslänge von jeweils etwa 15 Minuten sind sie zudem mehr als nur ein Nebenwerk für Konzertprogramme.