Wiesentheidsches Gambenbuch: Vier Sonatas für Viola da Gamba und Violoncello (oder B.c.), eba 2138

Artikel-Nr.: 2138
16.00


Wiesentheidsches Gambenbuch
Vier Sonaten für Viola da gamba und Violonceloo (oder Basso continuo)
Von Johannes Schenck, Johann Jakob Schnell und anonymen Komponisten

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Der hier vorliegende Band entstammt der Musikaliensammlung der Grafen von Schönborn-Wie­sentheid. Sie besteht aus zwei Teilen: Dem Älteren und dem Jüngeren Repertoire. Das Ältere Repertoire sammelte Rudolf Franz Erwein von Schönburg (1677 – 1754), der selbst Violon­cello spielte. Es beinhaltet also Stücke, die für den eigenen Gebrauch bestimmt waren (Sonaten und Konzerte für das Violoncello sind zahlreich vertreten), oder aus persönlichem Interesse zusammenge­tragen wurden.  Das Jüngere Repertoire entstammt den Sammlungen von Hugo Damian Erwein (1738-1817) und Franz Erwein von Schönborn (1774-1840).

Die hier betrachtete Sammlung entstammt dem Älteren Repertoire und hat die Signatur WD898 und stammt (nach dem Eintrag auf dem Titelblatt) vom 16. Februar 1722. Sie besteht aus zwei Stimmbü­chern: Viola de Gambe und Violincello auf insgesamt 25 Seiten.

Sie besteht aus vier Sonaten 1. anonym 2. Signore Schnell. 3. anonym 4. Signr. Schenck.

Beide Stimmen sind nicht komplett. In der Gambenstimme fehlen die letzten drei Sätze (der Bass ist im Anhang mitgeteilt) und in der Bassstimme fehlt bei der 3ten Sonate der Bass der Gavotte. Am Schluss beider Stimmbücher ist ein Fragment eines Vokalstückes ( O Jesu mein Du bist allein ). Die Vokalstimme ist im Gambenbuch, die Instrumentalstimmen im Cello-Buch (Violine, Viola da gamba, Basso continuo ?) notiert. Das Stück bricht jeweils nach einigen Takten ab (siehe Anhang).

Die Sonaten sind im mittleren bis unteren Schwierigkeitsbereich einzuordnen. Die beiden anonymen Sonaten sind wohl vom gleichen Autor, was die Faktur und die Satzwahl nahelegt.

Johannes Schenck wurde am 3. Juni 1660 in Amsterdam getauft. Noch 1680 lebte Schenck in Amsterdam, als er Geertuyd Hamel van Vianen heiratete. Er war dort als Musiker tätig, komponierte und konzertierte, und genoss allgemein grosses Ansehen bei den Bürgern und Kaufleuten. 1696 Anstellung am Hofe der Kurfürsten Johann Wilhelm II. von der Pfalz in Düsseldorf. Der Kurfürst, verheiratet mit Anna Maria Luisa von Medici, spielte selbst Gambe und so liegt die Vermutung nahe, dass er schon von Schencks Wirken in Amsterdam Kenntnis erhalten hatte. Während seiner Zeit als Gambist am Düsseldorfer Hofe wuchs Schencks Korpus an Werken für Viola da Gamba zusehends. Hier arbeitete er in einem Umfeld von internationaler Reputation mit Musikern wie dem Lautenisten Johann Sigismund Weiss oder dem Librettisten Steffani zusammen. Neben Schencks Tätigkeiten als Musiker bekleidete er allerdings auch Ämter bei Hofe. „Im Diarium zur Krönung Karls VI. in Frankfurt am Main am 22. Dezember 1711 wurde der ‚Herr Cammer-Rath Schenk’ im Gefolge des Kurfürsten von der Pfalz erwähnt.“ Danach verlieren sich weitere Quellen zu seinem Leben.

Johann Jakob Schnell (1687-1754), seit 1714 fürstbischöflich Bambergischer Oboist und Violinist am Hofe, Hof- und Kammermusikdirektor, Komponist und Verleger. 1731 wurden seine „Sex Parthiae Trisonae“ Opus II gedruckt. Die Vorrede in lateinischer Sprache wies Schnell als gelehrten Musiker aus, dessen Sonaten musikalische Erholung („Musicae laxamentum“) bieten sollten. Er schrieb insge­samt neun Zyklen geistlicher und weltlicher Musik für seine Mäzene. Die sechste Sammlung:VI Con­certa commode tractabilia für Violine solo, Streicher, Trompete, op. 3 (1731) widmete er Rudolf Franz Erwein von Schönburg.

 

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