15 Duos für zwei Bassgamben und Basso continuo von John Jenkins und William Young aus dem Manuskript "D2" aus der Durham- Cathedral Library
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Viele der Werke Jenkins scheinen verloren, die ersten seiner Kompositionen sind aus den 1630 Jahren erhalten. Er war ein sehr produktiver Komponist, in dem Thematic Index of Music for Viols der Viola da gamba Society füllen seine Kompositionen 79 engbeschriebene Seiten. Die gängigsten Formen waren für ihn Fantasien, Pavanen, Galliarden und In Nomines für drei bis sechs Gamben, häufig auch mit einer obligaten Orgelstimme. Stücke für 1-2 Bassgamben mit und ohne Basso continuo hat er 52 geschrieben, diese sind in unterschiedlichen Handschriften überliefert. Von Jenkins ist lediglich ein Stück gedruckt worden (An Elegiak Dialogue on the sad losse of his much esteemed Friend, Mr. William Lawes, servant to his Majesty. in Choice Psalmes put into Musick for three Voices von Henry und William Lawes, London 1648) , eines seiner wenigen Vokalstücke.
14 dieser 52 Stücke für 2 Bassgamben und Basso continuo befinden sich in der Handschrift MS Mus. D2 in der Durham Chapter Library. Diese besteht aus drei Stimmbüchern mit Musik aus der Mitte des 17ten Jahrhunderts, die in den 1670er Jahren geschrieben wurde. Die Besetzung ist immer zwei Instrumente und Basso continuo, wobei die Instrumente entweder zwei Violinen, Violine und Bass- Viola da gamba oder zwei Bass - Viola da gamba sind. Bei dem 44 Nummern umfassenden Manuskript tauchen neben Werken von anonymen Schreibern (Drei Stücke für 2 Geigen und basso continuo sind bei edition baroque unter A Bergamasca and two Divisions eba2210 erschienen.), Stücke von folgenden Komponisten auf: Matteis, Schmeltzer, Schnittelbach, Nicolai, Jenkins, Abell, Butler, Young, Becker und Norcombe.
Für zwei Bassgamben mit Basso continuo gibt es 14 von John Jenkins und eins von William Young (es fehlt hier der Bass im dritten Stimmbuch, er wurde dankenswerterweise von Jörg Jacobi ergänzt), die sich in diesem Band befinden.
Die Stücke haben keinen erkennbaren Zusammenhang, durch die Tonarten könnte man ein paar Gruppierungen bilden: 1. - 4. g-Moll, 5. - 8. a-Moll, 9. - 11. in D (d-Moll, D-Dur, D-Dur).
Bei fast allen Stücken wird eine ausgebildete Gambentechnik verlangt, es kommen große Sprünge, sehr hohe Lagen und mehrstimmige Passagen vor, es handelt sich also ganz und gar nicht um Anfängerliteratur.
Olaf Tetampel, Bremen im Frühling 2018
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Inhalt
1. Ayre
2. Ayre
3. Sarabande
4. Courant
5. Fancy
6. Ayre
7. Fantasia
8. Courant
9. Ayre
10. Almand
11. Almand
12. A ground
13. Fancy
14. [Divisions]
15. [Air] Mr Young