Piochi, Christofano (1600-1675): Ricercari à trè voci (für drei Viole da gamba)

Artikel-Nr.: 2170
23,90


Piochi, Christofano (1600-1675):

Il Terzo Libro di Ricercari à trè voci, Opera Nona, Bologna 1675

15 Ricercari a Canto, Alto e Tenore
1   Ricercar a due Canti e Basso
1   Ricercar a due Canti e Tenore
1   Ricercar a quattro voci

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Die biografischen Informationen über Cristofano Piochi sind sehr dürftig. Er wurde vermutlich im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts in Foligno geboren. Im Jahre 1612 wurde er als Organist in der Basilika Santa Maria in Trestevere in Rom geführt. Weitere Stationen waren Amelia, Faenza und Orvieto. Von 1668 bis 1675 war er Maestro di capella der Kathedrale und Lehrer für Kontrapunkt in Siena. Neben einigen Madrigal- und Motettenbänden wurden drei Instrumentalbände gedruckt:

Ricercari a due e tre voci utilissimi a chi desidera imparare presto a cantare, e sonare. Bologna 1671
Ricercari a due voci ... libro secondo, opera ottava. Bologna 1673
Il terzo libro di ricercari a tre voci ... opera nona.
Bologna 1675

Das Ricercar hat im Laufe der Zeit unterschiedliche Bedeutungen erfahren. Begrifflich ausgehend (ricercare = suchen, forschen aber auch praeludieren) waren die ersten Ricercare im frühen 16ten Jhdt. Lauten-Tabulaturen, die sehr improvisatorische Züge hatten und stark von der Lautentechnik geprägt waren, das heißt, dass sich große Akkorde mit Laufwerk mischte. In der Mitte des 16. Jhdt. tauchten unter diesem Titel Solo-Ricercare auf (Ganassi, Ortiz etc.). Es waren teils Übungsstücke oder verzierte Bearbeitungen einer Vorlage. Bei den Orgelricercaren ist deutlich der vokale Einfluss zu erkennen, aber die Spieltechnik der Orgel hatte ebenfalls wie bei den frühen Lautentabulaturen Einfluss auf die Kompositionen.

Die hier betrachtete Gattung sind Ricercare, die aus Stimmbüchern musiziert wurden. Instrumenten­spezifische Eigenheiten fehlen hier völlig, es gilt der vokale Satz (auch vom Umfang der Stimmen und der Beschlüsselung). Vor allem die zweistimmigen Ricercare waren häufig auch Lehrstücke für den Kontrapunkt. Die Häufung und der späte Zeitpunkt seiner Ausgaben sind vielleicht an der Lehr-tätigkeit für Kontrapunkt von Piochi in Siena festzumachen.

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