Barsanti, Francesco (1690-1772): A Collection of old Scots Tunes für ein Sopraninstrument und B.c.

Artikel-Nr.: 5019
14,90


A Collection of old Scots Tunes with the Bass for Violoncello or Harpsichord, Edinburgh 1742
mit einer Aussetzung für ein Tasteninstrument.

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Francesco Barsanti wurde 1690 in Lucca geboren und studierte bis zu seinem 24ten Lebensjahr in Padua Jura. Dann wandte er sich mehr der Musik zu und ging 1714 zusammen mit Francesco Geminiani nach London, wo er in Opernorchestern als Oboist und Blockflötist angestellt wurde. 1735 verließ er London in Richtung Edinburgh und bekam einen Posten an der „Edinburgh Musical Society“. Die finanziellen Verhältnisse der Society waren alles andere als hervorragend und so wurde 1740 der Verdienst von Barsanti halbiert und auch nach mehreren Anfragen von ihm nicht wieder erhöht. Nach 1743 ging er (jetzt mit Frau und Kind) zurück nach London, wo er allerdings nicht mehr das Ansehen wie vorher hatte. Er bekam einen Posten als Violinist und Bratschist im Opernorchester von Georg Friedrich Händel, was einer besonderen Ehre gleichkam (Namen wie Giuseppe Sammartini und William Babell waren dort ebenso zu verzeichnen). Beim Debut seiner Tochter Jane (genannt Jenny) 1772 an Covent Garden (sie wurde in der Zwischenzeit Sängerin und Schauspielerin) erlitt er einen Schlaganfall und starb einige Zeit später. Das genaue Todesjahr schwankt je nach Quelle zwischen 1770 und 1775, die meisten legen sich aber auf 1772 fest.

Barsanti ist vor allem für sein op.1 bekannt (6 Sonate a Flauto o Violino, con Basso per Violone o Cembalo, London, 1724), welches auch heute noch hochgeschätzt wird. Sonaten für ein bis zwei Ober­stimmen, Concerti grossi und einige geistliche Motetten schlossen sich an.

Im Jahre 1742 (am Schluss seiner schottischen Zeit) veröffentlichte er etwas gänzlich anderes: eine Sammlung von schottischen Melodien, denen er einen General-Bass hinzugefügt hatte (A Collection of old Scots Tunes, With the Bass for Violoncello or Harpsichord). Er widmete sie „Lady Erskine“, die ihn in seiner schottischen Zeit unterstützte.

Er war damit in guter Gesellschaft mit anderen Komponisten, die etwa zur selben Zeit solche Sammlungen herausbrachten, darunter:

Antonio Munro (A Collection of the Best Scots Tunes, 1732)
William McGibbon (A Collection of Scots Tunes, 4 Bücher 1742-46)
James Oswald (A Curious Collection of Scots Tunes, 2 Bücher 1740, 43)

Schottische Melodien mit einem Bass zu versehen und so der „klassischen“ Kunstmusik zuzuführen war offenbar in Mode gekommen. Dieser Trend hielt bis weit in das 19. Jahrhundert an, denn nach Barsanti schrieben auch Komponisten wie Haydn und Beethoven noch „Schottische“ Musik.

Barsanti schreibt in seinem Vorwort:

Preface

Having discovered, in several ancient Scots Tunes, an Elegance and Variety of Harmony equal to the Compositions of the most celebrated Masters of those Times; at the Desire of several Gentlemen of Taste, I applied myself to do Justice to those ancient Compositions, by a proper and natural Bass to each Tune, with the strictest regard to the Tune itself, and without any Alteration of the Tune to accommodate it to the Bass. As I flatter myself that this Attempt to revive the Taste of our Ancestors will not be disagreeable, I have submittetd the same to the Judgement of the Publick, that, in case this should have the good Fortune to please, I may be encouraged to further Attemps of the same kind.

Er betont also ausdrücklich, die eigentlichen Melodien nicht geändert, sondern nur einen richtigen und natürlichen Bass hinzugefügt zu haben.

Die Schwierigkeiten in einem solchen Unterfangen liegen auf der Hand: Die Volksmusik Schottlands folgt dem pentatonischen System, das sich nur mühsam in das ansonsten in Europa gebräuchliche Dur-Moll-System zwängen lässt. Barsanti gelingt es jedoch tatsächlich seine Bässe einigermaßen unge­zwungen zu schreiben. Die Harmonien, die er zur Melodie findet, wirken immer ganz natürlich und er wird so seinem Anspruch gerecht, dass dieses Vorhaben „dem Geschmack der Ahnen nicht zuwider sein dürfte“.

Um die speziellen Verzierungszeichen zu erklären, sind die Rules for Graces aus The Harpsichord Master (1697) von Henry Purcell hinzugefügt.

Olaf Tetampel und Jörg Jacobi, im August 2021

 


      Inhalt

1. Dummbarton's Drums 
2. Kat Oggie 
3. Ettrick Banks 
4. Lochaber 
5. The lass of Pealie's mill 
6. The Highland Laddie 
7. Busk ye brisk ye my bonny bride 
8. The last time I came o'er the moor 
9. Corn riggs are bonny 
10. Waly Waly 
11. Johnnie Faa 
12. Lord Aboyne's welcome o 
      
Cumbernauld house 
13. The Bush aboon Traquair 
14. To danton me 
15. The Birds of Envermay 

16. Fife and all the Lands about it 
17. Peggy I must love thee 
18. Logan water 
19. Pinkie House 
20. The Sutours of Selkirk 
21. Cromlet's Lilt 
22. Bonny Jean 
23. Thro' the Wood Laddie 
24. Clout the Caldron 
25. O dear Mother, what shall I do 
26. Broom of Cowden knows. 
27. Where Helen lies. 
28. The bonny Earl of Murray 
29. Gilderoy 
30. The Mill Mill-O 

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