Hardt, Johann Daniel (1669 – 1755): Drei Sonatinen für zwei Bassgamben oder Bassg. und B.c. eba 2145

Artikel-Nr.: 2145
13,90


Drei unter dem Titel 'Sonatinen' zusammengefasste Sammlungen von kleinen Suiten, Sonatensätzen, Sonatinen oder Bruchstücken größerer Werke.
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Johann Daniel Hardt wurde am 8. Mai 1669 in Frankfurt/Main geboren und verstarb nach 1755 in Stuttgart. Nach einem Studium in Straßburg wurde er von 1714 bis 1718 Kammermusiker (Gambist) und Kämmerer beim König Stanislaus' von Polen. 1720 trat er in die Dienste des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp von Schönborn. Nach dessen Tod im Jahre 1724 wurde die Kapelle aufgelöst und Hardt wechselte als Kammermusiker, Konzertmeister und zeitweilig als Kapellmeister (1738) an den Württembergischen Hof. Im Jahre 1755 wurde er pensioniert, sein genaues Todesdatum ist unbekannt.

Die hier vorgelegten kleinen Suiten, Sonatensätze, Sonatinen oder Bruchstücke von größeren Werken befinden sich unter drei Signaturen in der Universitätsbibliothek Rostock, Fachbereich Musik Abt. Sondersammlungen.
Ich habe mich für den Begriff „Sonatinen“ entschieden, da die drei Sammlungen jeweils in der Tonart übereinstimmen und mit ihren Satzunterteilungen ein schlüssiges Ganzes bilden.

Die Sammlungen im Einzelnen:

Musica Saec. XVIII. 6513.n Rondeau – Largo – Vivace – Menuet in D-Dur
3 Seiten in Partitur, Oberstimme im franz. Violinschlüssel und teilweise im Bassschlüssel

Musica Saec. XVIII. 33
20 Largo(G-Dur) – Allegro(G-Dur) – Andante(e-Moll) – Rondeau(G-Dur) – Rondeau(g-Moll)
4 Seiten in Partitur, Oberstimme im franz. Violinschlüssel und teilweise im Bassschlüssel

Musica Saec. XVIII. 3319 Andante – Allegro – Adagio – Allegro (Tempo di Menuet) in G-Dur
eine Seite Titel (Solo per la Viola da gamba, del Sigr. Hardt), zwei Seiten durchgehend im Bassschlüssel

Die Notierung der Oberstimme im französischen Violinschlüssel wirft Fragen bei der Besetzung auf (siehe auch Vorwort zum Duetto von Hardt, edition baroque eba2101): ist die Beschlüsselung nur als Lesart des oktavierten Bassschlüssels zu sehen (der franz. Violinschlüssel ist als Bassschlüssel lesbar, aber eine Oktav höher!), oder ist tatsächlich an ein Sopraninstrument gedacht? Ich habe mich hier für zwei Bassgamben entschieden (bzw. eine Bassgambe mit Basso continuo). Da der französische Violinschlüssel für die meisten schwer lesbar ist, habe ich ihn durch den Altschlüssel (oktaviert) ersetzt.


Die Abfolge in den Rondeaus ist im Original nur skizziert, entspricht aber den üblichen Regeln: Der erste Teil bis zur ersten Wiederholung wird jeweils zwischen die folgenden Teile geschoben und zum Schluss wiederholt, so wie es im Rondeau der ersten Sonatina angedeutet ist.

Die dritte Gruppe von Stücken wird im Titel als Solo per Viola da gamba bezeichnet, was natürlich nicht bedeutet, dass eine zugehörige Bassstimme verloren gegangen sein kann. Denn als Solo wurden viele Sonaten mit Bass bezeichnet. Das Fehlen der Akkordfüllung der Schlusstöne spricht eigentlich für keine Soloversion, aber durch ein paar Zusatztöne kann man sie auch solistisch spielen. Um eine zweistimmige Aufführung mit zwei Bassgamben zu ermöglichen, wurde die Bassstimme von Jörg Jacobi ergänzt. Diese wird als Partitur im Anhang mitgeteilt. Die ausschließliche Notierung im Bassschlüssel (wie im Original) habe ich dort aufgegeben und durch die gängigen Wechsel in den Altschlüssel ersetzt.

Die Musik ist - wie auch bei den anderen Werken von Johann Daniel Hardt, die bisher von der edition baroque herausgegeben wurden - im französisch-italienischen Mischstil gehalten, der für die deutsche Musik des frühen 18. Jahrhunderts typisch ist.

 

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