Fantasies of three parts
für drei Viole da gamba für SAB (I-IV) und SSB (V-IX)
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Die Datierung des hier veröffentlichen Druckes ist nicht eindeutig. Erst nahm man das Jahr 1611 an, nun hat man sich auf ca. 1620 geeinigt. Es ist der erste Druck mittels einer Kupferplatte im Stich- oder Ätzverfahren, im Gegensatz zu dem Typendruck, den Petrucci Anfang des 16. Jahrhunderts erfunden hat, der sich von der dreilagigen Druckweise (Notenlinien, Noten und Text) zum einlagigen Druck durch in die Notentypen integrierte Notenlinien erweitert hatte. Das Einschlagen von Zeichen mittels Stahlstempeln wurde erst später erfunden.
Der Umfang der Stimmen ist teilweise enorm (siehe Umfänge), was für eine Besetzung mit drei Gamben spricht, wobei sich bei den vier ersten Stücken eine Besetzung mit SAB und bei dem Rest SSB eignen würde.
Bei der Fantasie VIII sind die „Dreier-Abschnitte“ in den jeweiligen Stimmen lediglich mit einer „3“ gekennzeichnet. Für die bessere Lesbarkeit habe ich entsprechende Stellen in Triolen aufgelöst.
Die Altus-Stimme ist im Druck durchgehend im G2 -Schlüssel notiert. Die Tenor-Stimme in den Fantasien 1-4 ist im C2- und danach auch im G2-Schlüssel und der Bass durchgehend im F3-Schlüssel geschrieben.
Um der taktlosen Notierung des Originals näher zu kommen, habe ich taktübergreifende Punktierungen, Überlappungen und Verbalkungen gesetzt, mit Mensurstrichen in der Partitur und Haken in den Einzelstimmen. Der Druck ist fehlerfrei, dennoch vorkommende Vorschläge für Zusatz-Alterationen habe ich in Klammern gesetzt.
Bremen, im Winter 2023
Olaf Tetampel